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Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG: Parteien geben Antworten auf Wahlprüfsteine zur Friedhofskultur anlässlich der Kommunalwahlen NRW am 14. September 2025

Gelsenkirchen, August 2025. (Stand: 08.09.2025)
Die Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG haben im Rat vertretenen Parteien Wahlprüfsteine zur Zukunft der Friedhöfe vorgelegt. Abgefragt wurden sechs Themenfelder: soziale Gerechtigkeit & Gebührenhöhe, Kulturerbe, Klimaschutz & Stadtklima, Artenvielfalt & Ökologie, Transparenz & Beteiligung sowie Förderung der Bestattungskultur.

Die vollständigen Antworten der Parteien aus Gelsenkirchen und auch aus Herten und Marl können Sie über den unten genannten Link abrufen.

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Zusammenfassung der Aussagen der Parteien aus Gelsenkirchen

SPD

Die SPD betont, dass Bestattungen würdevoll und unabhängig vom Geldbeutel möglich sein müssen. Gleichzeitig verweist sie auf die engen rechtlichen Rahmenbedingungen der Gebührenkalkulation und die zurückgehenden Einnahmen durch veränderte Bestattungsgewohnheiten. Eine stärkere Berücksichtigung sozialer Aspekte bei der Kalkulation wird zugesagt, konkrete Maßnahmen aber nicht benannt.
Zur Anerkennung der Friedhofskultur als UNESCO-Kulturerbe bekennt sich die SPD, verweist jedoch auf die Grenzen kommunaler Gestaltung. Friedhöfe sollen als Ruheoasen und Naherholungsräume erhalten bleiben. Bei Biodiversität, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung verweist die SPD auf gesetzliche Verfahren und gerichtliche Überprüfbarkeit.

FDP

Auch die FDP hebt die gesellschaftliche Bedeutung würdevoller Bestattungen hervor. Sie verweist ebenfalls auf die rechtlichen Vorgaben der Gebührenkalkulation und auf Einnahmeverluste durch veränderte Bestattungsgewohnheiten. In Zukunft wolle man bei der Kalkulation stärker auf eine soziale Komponente achten, ohne sich von rechtlichen Vorgaben zu lösen.
Im Kulturerbebereich stimmt die FDP der Anerkennung durch die UNESCO zu und verweist auf den Erhalt bestehender Strukturen bei gleichzeitiger Anpassung an gesellschaftliche Realitäten. Friedhöfe seien wichtige „Grüne Lungen“ der Stadt, ihre Rolle für das Stadtklima werde anerkannt. Konkrete ökologische oder kulturelle Projekte benennt die FDP nicht.

CDU

Die CDU hebt hervor, dass eine sozial ausgewogene Gebührenstruktur wichtig sei. Genannt wird unter anderem die Prüfung eines aufwandsbezogenen Gebührenmodells. Zudem verweist die CDU auf den Erhalt und die gestalterische Aufwertung der Friedhöfe, einschließlich Kultur- und Bildungsarbeit wie Führungen oder Kooperationen mit Schulen.
Im Bereich Klima und Ökologie sollen Friedhöfe konsequent in die städtische Klimaanpassungsstrategie eingebunden werden. Dazu gehören Begrünung, klimaresistente Baumarten sowie Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität. Auch die frühzeitige Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Friedhofsgärtnern wird genannt.

Bündnis 90/Die Grünen

Die Grünen schlagen vor, Gebührenanstiege durch eine teilweise Finanzierung aus dem städtischen Haushalt abzufedern. Zudem soll die Friedhofsberatung ausgebaut und mehrsprachig, online sowie barrierefrei angeboten werden.
Im kulturellen Bereich schlagen die Grünen einen jährlichen „Tag des Friedhofs“, QR-Infowege und enge Kooperationen mit Schulen, Kitas und Vereinen vor. Friedhöfe sollen ausdrücklich als Orte des Klimaschutzes und der Biodiversität verstanden werden, etwa durch Entsiegelung, klimaresiliente Bäume und Biotope.
Bei der Bestattungskultur setzen die Grünen auf Vielfalt: Themengrabfelder, halb-anonyme Grabformen, künstlerische Kooperationen sowie offene, kultursensible Gestaltungsmöglichkeiten.

Fazit

Die Antworten der Parteien zeigen ein breites Spektrum: SPD und FDP betonen rechtliche Rahmen und verweisen auf eingeschränkte Handlungsspielräume, die CDU nennt konkrete Reformideen, und die Grünen legen ein umfassendes Maßnahmenpaket mit sozialen, kulturellen und ökologischen Schwerpunkten vor.

Andreas Mäsing, Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG:
„Wir freuen uns, dass alle Parteien die Bedeutung der Friedhöfe für unsere Stadtgesellschaft anerkennen. Mit den vorliegenden Antworten können wir nun in konkrete Gespräche über die nächsten Schritte einsteigen, um die Friedhofskultur in Gelsenkirchen gemeinsam zukunftsfähig zu gestalten.“

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