BDF/FGG: Regional ganz unterschiedlich und dennoch im Abstand weniger Wochen stehen die Trauergedenktage bevor. Während im Norden Deutschlands die Gräber vor Totensonntag liebevoll hergerichtet werden, steht im Süden Allerheiligen, der 1. November, als Termin im Kalender, um rechtzeitig Omas oder Vaters Grabstelle herbstlich zu gestalten.
(Gelsenkirchen, 22.10.2020) Die Temperaturen sind in den vergangenen Wochen merklich gesunken und damit sind auch die sommerblühenden Pflanzen auf dem Grab unansehnlich geworden. Höchste Zeit sich um die herbstlich/ winterliche Gestaltung zu kümmern. Für die Wechselbepflanzungen, wie sie besonders im südlichen Teil durchgeführt werden, eignen sich eine ganze Reihe bunter Herbstblüher, die besonders in der tristen Jahreszeit zum Hingucker werden und auch bei Minusgraden noch ein schönes Bild zaubern.
Besonders leuchtend und für Strukturbepflanzungen sehr gut einsetzbar sind Alpenveilchen (Cyclamen), eine nicht winterharte Staude, die es vielen Blütenfarben vom klaren Weiß über zartes Rosa bis zu einem kräftigen Violett-Ton gibt. Besonders Mini- und Midi-Typen sind für die Grabbepflanzung sehr gut geeignet, die Minis vor allem auf Urnengräbern. In Miniatur blühen auch Hornveilchen (Viola cornuta), in deren Farbpalette sich auch gelb- und orangefarbene Blüten sowie viele Spielarten finden.
In vielen Rosa- und Lilatönen gefällt die Knospenheide (Calluna), deren Knospenfarbe über den ganzen Winter anhält und oftmals auch als Bodendecker gepflanzt wird. Interessant sind neue Züchtungen mit gelbgrünen, grau bis hin zu schwarzen Knospen. Zudem gibt es Trio- oder Quadro-Pflanzen, drei oder vier verschiedene Sorten in einem Topf, die sich auch für Schalenbepflanzungen eignen.
Kombiniert werden Knospenheide oder Alpenveilchen gerne mit der silbrigen Stacheldrahtpflanze (Leucophytha brownii), einer mehrjährigen Staude, verschiedensten Gräsern und Blattschmuckpflanzen, wie Purpurglöckchen (Heuchera), die ein vielfältiges Herbstlaub ausbilden.
Mehr und mehr verzichten Angehörige auf eine Wechselbepflanzung und wünschen sich ein natürlich anmutendes Grab. Dazu sollte bei der Bepflanzung auch auf Stauden oder kleine Gehölze geachtet werden, die im Herbst blühen oder fruchten, wie Herbstanemonen, Astern, Christrosen (Helleborus) oder Scheinbeere (Gaultheria). Kleinwüchsige Gräser passen sehr gut dazu.
Das Farbspiel des Herbstes spiegelt sich auch in natürlichen Materialien wider, die Floristen und Friedhofsgärtner für die Gestaltung von gesteckten Schalen und Trauergebinden verwenden. Während als Basis traditionell Koniferengrün verarbeitet wird, werden als Hingucker natürlich eingefärbte Holzblumen – in Rot, Orange oder Gelb ¬- dekoriert. Auch Zapfen aller Art sind als naturnahe Elemente beliebt.
Verstärkt im Norden sind im Herbst und Winter Grababdeckungen mit Koniferengrün und Tanne Tradition, die in Mustern gearbeitet, oftmals wie ein Kunstwerk aussehen und Stauden sowie Blumenzwiebeln einen guten Schutz bieten, besonders an kälteren Standorten. Diese Form der Grabdekoration erfordert viel Geduld, denn die Koniferen werden als kleine Zweige sorgfältig mit Hilfe von Klammern in die Erde gesteckt, teilweise werden kleine Zweigsträußchen vorbereitet.
Ihr Friedhofsgärtner vor Ort und die Treuhandstellen für Dauergrabpflege unterstützen Sie gerne bei Ihren Fragen rund um das Thema Grab-Bepflanzung und -Dekoration. In vielen Friedhofsgärtnereien stehen in den Wochen vor den Trauergedenktagen eine große Auswahl an dekorativen Werkstücken zur Auswahl.
Bildquellen: BdF - Bund deutscher Friedhofsgärtner, Berlin