Es gibt eine Örtlichkeit
mitten in der Stadt,
die für viele Bürger
noch ein Tabuthema ist.
In unserer Stadt
sind fünfzehn Prozent
der Grünflächen Friedhöfe.
Sie stellen einen wichtigen
Rückzugsort für Menschen,
Tiere und Pflanzen dar.
Elf Friedhöfe sind in kommunaler,
und sieben in kirchlicher Hand.
Schon aufgrund ihrer Größe
prägen sie in einem hohen Maß
das Bild unserer Stadt.
Schon sehr seltsam,
dass nur wenige Bürger unter uns
dies alles
in seiner gesamten Bandbreite
wahrnehmen
beziehungsweise erleben.
Friedhöfe
sind eine Art „Wundertüte“
einer Stadt mit einem
enormen Inhalt.
Sie sind
die grünen Lungen einer Stadt,
bürgernah erreichbar,
voller Geschichte
und Geschichten
über die örtliche Gemeinschaft.
Symbolik, Riten, Tradition,
Spiritualität und Religionen
sowie Emotionen, Erinnerung
und Hoffnung
finden hier statt.
Der Friedhof als Bühne
zeigt zeitgleich
mehrere Theaterstücke
und achtet stets
auf Erinnerung und Persönlichkeiten.
Kommunikation und Begegnung
machen Friedhöfe
zu einem wichtigen Bestandteil
von kultureller und religiöser Identität.
Es wäre viel zu schade,
diesen Ort nicht wahrzunehmen.
Denken wir nur darüber nach,
was alles erforderlich ist,
um eine Grünfläche
zur Lunge einer Stadt zu gestalten.
Hier auf dem Friedhof
in unserer Stadt
ist alles vorhanden,
wie ein bereits gedeckter Tisch!
(Text: Wolfgang Sternkopf)
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